Kuhnke-Wagner, I-A; Brauchle, G.
Der Einfluss von psychosozialen Arbeitsbelastungen auf die Arbeitsfähigkeit bei Führungskräften.
ErgoMed - Zeitschrift für angewandte Arbeitsmedizin, Arbeitshygiene und Umweltmedizin 2010; 3:78-87.
Der Einfluss von psychosozialen Arbeitsbelastungen auf die Arbeitsfähigkeit bei Führungskräften
Zusammenfassung
Im Rahmen einer Studie wurden psychosoziale Arbeitsbelastungen im Zusammenhang mit der Arbeitsfähigkeit bei Führungskräften untersucht. Dabei wurden in einer Querschnittsstudie 154 Führungskräfte mithilfe des Fragebogens zum Modell beruflicher Gratifikationskrisen sowie dem Arbeitsfähigkeitsindex (Work Ability Index) befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass jede siebente befragte Führungskraft einen mittelmäßigen oder schlechten Work Ability Index hat. Weiter geben mehr als ein Drittel der Führungskräfte Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems an, danach folgen Hauterkrankungen, neurologische und sensorische Erkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die drei Belohnungsdimensionen Wertschätzung und Anerkennung, Bezahlung und beruflicher Aufstieg sowie Arbeitsplatzsicherheit sind für die untersuchten Führungskräfte von unterschiedlicher Bedeutung. Dieses erweist sich als wichtiger Ansatzpunkt für die Gestaltung von präventiven Maßnahmen in Organisationen. Insbesondere sind bei einer Reduzierung des Ungleichgewichts von Verausgabung und Wertschätzung/ Anerkennung der geleisteten Arbeit geringere gesundheitliche Einschränkungen bei den befragten Führungskräften zu erwarten.
Kuhnke-Wagner, I-A; Heidenreich, J; Brauchle, G.
Psychosoziale Arbeitsbelastungen und depressive Symptome bei Führungskräften: Ansatz für präventive Strategien.
Psychotherapeut 2011; Vol. 56, 1:26-33.
DOI: 10.1007/s00278-010-0794-z
Psychosoziale Arbeitsbelastungen und depressive Symptome bei Führungskräften. Ansatz für präventive Strategien
Zusammenfassung
Hintergrund. Die vorliegende Studie untersucht den Zusammenhang zwischen dem Ausmaß erfahrener Arbeitsbelastungen und depressiven Symptomen bei Führungskräften.
Methoden. In einer Querschnittsstudie wurden 154 Führungskräfte mithilfe des Fragebogens zum Modell beruflicher Gratifikationskrisen und der Allgemeinen Depressionsskala (ADS) befragt. Dabei erfolgte zusätzlich zum Gesamtquotienten von Verausgabung und Belohnung eine separate Betrachtung der drei Belohnungs-dimensionen.
Ergebnisse. Die logistischen Regressionsanalysen zeigen nach Berücksichtigung der Kontrollvariablen signifikant erhöhte Risiken (OR 4,4) für depressive Symptome bei Führungskräften, die durch ein Ungleichgewicht von Verausgabung und Belohnung belastet sind.
Schlussfolgerung. Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass die drei Belohnungsdimensionen unterschiedlich relevant sind. Präventiv sind insbesondere bei einer Reduzierung des Ungleichgewichts von Verausgabung und Wertschätzung/Anerkennung der geleisteten Arbeit geringere gesundheitliche Einschränkungen durch depressive Symptome zu erwarten.
Kuhnke-Wagner, I-A; Heidenreich, J.
Gratifikationskrisen und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei Führungskräften.
Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed 2011; 46: 524-528.
Gratifikationskrisen und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei Führungskräften
Zusammenfassung
Ziel:
Ziel der vorliegenden Studie bei Führungskräften war die Untersuchung von psychosozialen Arbeitsbelastungen in Form von Gratifikationskrisen im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Zusätzlich war der Gedanke an eine Berufsaufgabe von Interesse.
Kollektiv und Methode:
Im Rahmen einer Querschnittsstudie wurden 154 Führungskräfte mithilfe des Fragebogens zum Modell beruflicher Gratifikationskrisen, der Skala Work-(family) privacy conflict und der Frage zum Gedanken an eine Berufsaufgabe befragt. Mit dem Modell beruflicher Gratifikationskrisen wird ein Ungleichgewicht von Verausgabung und Belohnung in der Arbeitswelt erfasst. Zusätzlich zum Gesamtquotienten von Verausgabung und Belohnung erfolgte eine getrennte Betrachtung der drei Belohnungsdimensionen (Wertschätzung/Anerkennung, Bezahlung/beruflicher Aufstieg, Arbeitsplatzsicherheit).
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben negativ mit der Wochenarbeitszeit, dem Quotienten von Verausgabung und Belohnung, einer übersteigerten beruflichen Verausgabungsneigung sowie dem Gedanken an eine Berufsaufgabe während der letzten 12 Monate korreliert. Bei einer getrennten Betrachtung der drei Belohnungsdimensionen weist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und der Quotient von Verausgabung und Wertschätzung/Anerkennung den stärksten Zusammenhang auf.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die drei Belohnungsdimensionen für die befragten Führungskräfte unterschiedlich relevant sind. Es kann angenommen werden, dass eine Kultur der Wertschätzung und Anerkennung in Organisationen einen maßgeblichen Anteil zur Vermeidung von Gratifikationskrisen beitragen kann.
Kuhnke-Wagner, I-A; Heidenreich, J.
Integrierte Mediation als Beitrag zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit im Erwerbsleben.
ErgoMed / Prakt. Arb. med. 6/2012; 36:10-17.
Integrierte Mediation als Beitrag zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit im Erwerbsleben
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht Arbeitsfähigkeit, Kohärenzgefühl und psychosoziale Arbeitsbelastungen bei Führungskräften. Dabei wurden 154 Führungskräfte in einer Querschnittsstudie mithilfe des Arbeitsfähigkeitsindex (Work Ability Index), der Leipziger Kurzskala (SOC-L9) sowie des Fragebogens zum Modell beruflicher Gratifikationskrisen befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich keine Führungskraft mit einem als hoch eingestuften SOC-Score in einer Gratifikationskrise befindet. Ebenso weisen alle Führungskräfte mit einem SOC-Score im als hoch eingestuften Bereich einen guten bzw. sehr guten Work Ability Index auf. Der Ansatz der integrierten Mediation als selbstgewähltes und passgenaues Instrument der Kommunikation in Organisationen kann einen wertschätzenden und nachhaltigen Dialog leisten, ohne das Selbstwertgefühl sowie die Selbstwirksamkeit der Beteiligten zu belasten und damit verbundene psychosoziale Einschränkungen zu riskieren. Dieses leistet einen professionellen Beitrag zum Austausch konfliktträchtiger Themen in Organisationen.
Heidenreich, J; Kuhnke-Wagner, I-A.
Zusammenhang zwischen Aggression der Bewohner
und Arbeitsfähigkeit des Personals in geriatrischen,
nichtpsychiatrischen und nichtklinischen Einrichtungen.
HeilberufeSCIENCE, Online First™, 09.03.2012.
DOI: 10.1007/s16024-012-0099-y
Zusammenhang zwischen Aggression der Bewohner
und Arbeitsfähigkeit des Personals in geriatrischen,
nichtpsychiatrischen und nichtklinischen Einrichtungen
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht Bewohneraggression und Arbeitsfähigkeit des Personals in geriatrischen, nichtpsychiatrischen und nichtklinischen Einrichtungen. Dabei wurden 141 Personen, die in einer entsprechenden Pflegeeinrichtung tätig sind, in einer Querschnittstudie mithilfe eines für diese Studie erstellten Aggressionsfragebogens sowie des Arbeitsfähigkeitsindex (Work Ability Index, WAI) befragt. Die Ergebnisse zeigen einerseits, dass 96,5 % der Studienteilnehmer von Aggression in ihrem Pflegeberuf, davon 93,7 % mehrfach, betroffen waren, andererseits dass 51,1 % des befragten Personals über einen guten bis sehr guten WAI verfügen. Es weisen 37,6 % der Studienteilnehmer einen mittelmäßigen und 11,3 % einen schlechten WAI auf. Der WAI korreliert negativ mit erlebter sexueller Aggression. Zwischen WAI und Alter sowie Geschlecht der Pflegenden konnten in diesem Kollektiv keine signifikanten Korrelationen festgestellt werden. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems geben 69,5 % der Studienteilnehmer an, danach folgen psychische Beeinträchtigungen (36,8 %), neurologische und sensorische Erkrankungen (27,7 %), Hauterkrankungen (27,0 %) sowie Atemwegserkrankungen (23,4 %). Von sexueller Aggression sind 26,2 % der Studienteilnehmer betroffen; in diesem Zusammenhang konnte eine Signifikanz hinsichtlich einer überdurchschnittlichen Anzahl von Krankheiten festgestellt werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie weisen auf die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Nachsorge nach einem Aggressionsereignis hin, die sowohl verhältnis- als auch verhaltensbezogen erfolgen sollten.
Heidenreich, J; Kuhnke-Wagner, I-A.
Zusammenhang zwischen Aggression der Bewohner und depressiven Symptomen, Sinnverlust/Burnout und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben des Personals in geriatrischen, nicht-psychiatrischen und nicht-klinischen Einrichtungen: Ein Ansatz für präventive Strategien.
Pflegewissenschaft 2012; 14: 679-687.
Zusammenhang zwischen Aggression der Bewohner und depressiven Symptomen, Sinnverlust/Burnout und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben des Personals in geriatrischen, nicht-psychiatrischen und nicht-klinischen Einrichtungen: Ein Ansatz für präventive Strategien
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht Zusammenhänge zwischen Bewohneraggression und psychosozialen Belastungen in Form von Erholungs- und Belastungsaspekten (speziell Sinnverlust/Burnout und depressiven Symptomen) und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben des Personals in geriatrischen, nicht-psychiatrischen und nicht-klinischen Einrichtungen. In einer Querschnittsstudie wurden 141 Pflegekräfte mithilfe eines für diese Studie erstellten Aggressionsfragebogens, der Skala Work–(family) privacy conflict, des Erholungs- und Belastungsfragebogens (EBF-Work/55) und des Major Depression Inventory – MDI befragt. Die logistische Regressionsanalyse zeigt nach Berücksichtigung der Kontrollvariablen signifikant erhöhte Risiken (OR 2.4) für depressive Symptome bei Pflegekräften, die durch Sinnverlust/Burnout belastet sind.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie weisen auf die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Nachsorge nach einem Aggressionsereignis hin, die sowohl verhältnis- als auch verhaltensbezogen erfolgen sollten.
Heidenreich, J; Kuhnke-Wagner, I-A.
Aggressives Verhalten gegenüber Beschäftigten in Altenpflegeheimen.
Fachmagazin ProAlter Kuratorium Deutsche Altershilfe, Juli/August 2012; 44: 50-51.
Beitrag im Themenheft „Wie Natur Wohlbefinden fördert“ in der Rubrik Forschung.
Aggressives Verhalten gegenüber Beschäftigten in Altenpflegeheimen
Zusammenfassung
Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen, dass Aggression von Bewohnern gegenüber Beschäftigten in Altenpflegeeinrichtungen keine Randerscheinung, sondern ein ernstzunehmendes Thema des beruflichen Alltags ist, dem man nicht nur individuell, sondern auch sozialadäquat begegnen sollte. Hierzu ist es notwendig Betroffene zu stärken, diese in geriatrischen Einrichtungen nicht mit diesem Problem allein zu lassen und sich präventiv mit dieser Thematik zu beschäftigen. Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass Aggression von Bewohnern gegenüber Beschäftigten in Altenpflegeeinrichtungen kein vernachlässigbares Phänomen ist, sondern ein ernstzunehmendes Thema des beruflichen Alltags darstellt. Es lassen sich hieraus entsprechende Ansatzpunkte für Präventionsmaßnahmen ableiten. Wichtig ist es vor allem, sich mit den Aspekten aggressiven Verhaltens durch Bewohner in Altenpflegeeinrichtungen professionell auseinanderzusetzen. Eine Unterstützung der Betroffenen könnte beispielsweise im Bereich des Arbeitsschutzes verankert werden oder durch kollegiale Beratung, Supervision, integrierte Mediation und im Einzelfall durch Psychotherapeuten erfolgen. Um eine möglichst positive Beeinflussung der psychosozialen Situation der Betroffenen zu erreichen, sollten Führungskräfte und Kollegen in die Maßnahmen einbezogen werden.